Geboren und aufgewachsen fernab der Großstadt mit ihren Theatern, Museen und Konzertsälen war es wahrscheinlich meine Neugier auf fremde Welten und Sprachen, die mich nach dem Abitur zum Studium der Theaterwissenschaft, Italienischen Philologie und Germanistik an der LMU München bewegte. Meine künstlerischen Wege führten mich nach dem Magisterexamen zunächst als Dramaturgin und Festivalkuratorin (Schauspiele '86 und '88) an die Schauburg, das Volkstheater in München und nach Turin. In dieser Zeit habe ich Erfahrungen sammeln können, die mir Mut machten, 1993 einen eigenen Bühnenverlag zu gründen und viele Jahre zu leiten. Trotz beruflicher Reisen und Auslandsaufenthalte ist mein Lebensmittelpunkt immer München geblieben. Der Theaterstückverlag, Korn-Wimmer wurde zum Ende des Jahres 2022 als Teil des Münchner Drei Masken Verlags in gute Hände gegeben. Damit eröffnen sich mir seit dem 01. Januar 2023 unbekannte Horizonte, die ich vorher schon im Auge hatte. Nun konzentriere ich mich voller Energie darauf zuzugehen.
Ich freue mich auf jede Aufgabe und Herausforderung, die mir die Zukunft bereithält und werde weiter freiberuflich als Übersetzerin, Lektorin, Jurorin, gelegentlich als Journalistin sowie Gastdozentin arbeiten. Ich genieße die Freiheit und die Möglichkeiten, mich in Zukunft meinen Interessen und Vorlieben mit mehr Zeit und Muse widmen zu können.
Das Schreiben eigener Texte konnte bisher nur ein Schattendasein unter Pseudonym führen. Als Brigitte Korn-Wimmer, alias Anna Wenzel, öffne ich mich der neuen Erfahrung, als Autorin mit meinem Klarnamen die Bühne zu betreten und Leser für meine Texte zu gewinnen. Ein vielleicht ungewöhnlicher Schritt, der sich jedoch aus meiner Berufspraxis, meiner Liebe zur Sprache und zur Literatur wie selbstverständlich entwickelt hat.
„In der ersten Lebenshälfte sind wir kognitiv schneller, in der zweiten reflektierter“ (Hans-Werner Wahl – Psychologe)
Das gemalte Porträtbild stammt von Brigitte Püls.
Auszeichnungen und Stipendien sind besondere Errungenschaften - akademische und berufliche Erfolge. Sie sagen etwas Gutes über einen aus. Auch Werkstätten und Akademieaufenthalte sind ein Zeichen dafür, dass man nicht müde wird, sich fortzubilden. Im Folgenden liste ich in chronologisch absteigender Reihenfolge meine wichtigsten "Lorbeeren" auf.
09.05.-03.06.24: Residenz im Gunnarshús in Ost-Island (Skriðuklaustur, Egilsstaðir) mit dem Co-Autor Tristan Berger
Klaustrid (the Monastery) is a residence for artists, writers and scholars, Icelandic or foreign. The residence is managed by The Institute of Gunnar Gunnarsson. It includes a small apartment in the unique farmhouse, Skriduklaustur, which was built in 1939 by the famous Icelandic writer Gunnar Gunnarsson.
Wir haben dort u.a. unser Stück „Brennender Schnee“ - unter Verwendung von Motiven einer Erzählung von Gunnar Gunnarsson - überarbeitet, ergänzt und fertiggestellt.
Kurz vor Abschluss des Aufenthalts haben wir am 29. Mai 2024 im Kulturzentrum Sláturhúsið im benachbarten Ort Egilsstaðir über unsere Arbeit an dem Stück gesprochen und in Auszügen daraus gelesen.
Rechte: TSV im 3MV, München
Barthold-Heinrich-Brockes-Übersetzerinnenstipendium für das bisherige übersetzerische Werk (DÜF/ Deutscher Übersetzerfonds)
Wissenschaftler:innen bekommen Freisemester, um unbeschwert lesen und forschen zu können. Und Übersetzer:innen? Wer jahrelang unter Finanz- und Termindruck arbeitet, fühlt sich oft wie ausgebrannt. Die Sprachreservoire im Gehirn müssten durch deutsche Lektüre aufgefüllt, die Informationen über die fremde Literatur auf den aktuellen Stand gebracht werden – sei es in der nächsten Bibliothek, sei es im Ausland, auf landeskundlichen Reisen. Vielleicht wäre es auch an der Zeit, einmal das Übersetzen und seine Poetik zu reflektieren?
Das Stipendium ermöglicht erfahrenen, seit Jahren tätigen Literaturübersetzer:innen eine schöpferische Auszeit, damit sie sich eine Zeitlang ausschließlich der Stärkung der Sprachkraft widmen können.
Stipendium (DÜF) am Lehrstuhl für Romanistik, FAU/Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: „Kunst, Literatur, Theater, Poesie, Musik – Im Tandem Übersetzen“ (Proseminar)
Als literarische Übersetzerin habe ich im Wintersemester 2022/23 die Gelegenheit erhalten, meinen Blick auf die Übersetzungskunst in das Lehrangebot der FAU einzubringen. Der Reflexionsraum war offen: Welche theoretischen Überlegungen können für den Übersetzungsprozess relevant werden? Wie wird eine Übersetzung einem Original gerecht? Welche Aspekte spielen bei den unterschiedlichen literarischen Gattungen oder bei der Neuübersetzung klassischer Texte eine Rolle? Unter welchen Begleitumständen entstehen Übersetzungen? Kritische Lektüren waren erwünscht, ebenso Methodenfragen und theoretische Ansätze zu diskutieren, die Übersetzungspraxis darzustellen und auszuprobieren.
Stipendienprogramm der VG WORT im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) initiierten Programms NEUSTART KULTUR
Förderung: „Brennender Schnee“ - unter Verwendung von Motiven einer Erzählung von Gunnar Gunnarsson - in Co-Autorenschaft mit Tristan Berger
Für Autor:innen sind durch Corona wichtige Vermittlungs- und Kommunikationsorte weggebrochen. Verlage mussten teilweise ihre Programme verschieben bzw. verkleinern, andere Medien haben ihre Berichterstattung stark reduziert, weil ihnen Werbeeinnahmen weggebrochen sind. Das Stipendium sollte Autor:innen dabei unterstützen, ihre kulturell bedeutende Arbeit trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie fortzusetzen. Gleichzeitig sollte dadurch ermöglicht werden, dass Autor:innen, soweit sie neue Werke schaffen, zusätzliche Urheberrechte erwerben.
Rechte: TSV im 3MV, München
Ausgezeichnet mit dem Luise-Adelgunde-Victorie-Gottsched-Übersetzer-Stipendium (DÜF)
Marco De Rossi: „Schritt für Schritt – mit langem Atem“ (Passi)
Jeder zu übersetzende Text entführt in seine eigene Welt – und so begleitet Literaturübersetzer:innen lebenslanges Lernen. Doch lässt der Alltag nie genug Luft, damit sich Übersetzer:innen mit der gebotenen Sorgfalt auf eine neue Sonder- oder Fachsprache einlassen, ein neues Themenfeld beackern. Oder gar eine seit Jahren brachliegende Fremdsprache reaktivieren und so die beruflichen Chancen mehren.
Das Stipendium ermöglicht professionellen Literaturübersetzer:innen einen solchen „Bildungsurlaub“. Die Stipendiat:innen können sich eine Zeitlang gezielt und konzentriert um die persönliche Weiterbildung kümmern.
Rechte: TSV im 3MV, München
Projektförderung „extensiv initiativ“ (DÜF)
Bruno Stori: „Familienfest – Ein Hamlet für junge Zuschauer“
Das Förderprogramm förderte beide Seiten: die Übersetzerin durch ein Stipendium, und den Verlag durch die Bezuschussung der Übersetzungskosten und die damit einhergehende Erleichterung der verlegerischen Kalkulation. Ziel der Förderung war es, einen starken Impuls für die lebendige Vermittlung der Literaturen der Welt im deutschsprachigen Raum zu geben und auch während der Corona-Pandemie in den Erhalt und Ausbau der Vielfalt unserer literarischen Kultur zu investieren.
Rechte: TSV im 3MV, München
Stipendiatin (Übersetzung) der Berliner Übersetzerwerkstatt am lcb/ Literarischen Colloquium Berlin
Marco Baliani/ Felice Cappa: „Franziskus steht Kopf“ (Francesco à testa in giù)
Als eine von zehn Übersetzer:innen durfte ich der bewährten Kombination von Arbeitsstipendium und Fortbildungsangebot beiwohnen. Strukturiert wurde die Arbeit im Seminar durch den Wechsel von Textarbeit, thematischen Vorträgen und Übungen. Der Schwerpunkt der Textarbeit lag auf der Analyse der deutschsprachigen Zieltexte. Meine persönliche Mentorin war die Übersetzerin Karin Krieger.
Die Leitung der Werkstatt übernahm Thomas Brovot. Das
Stipendium war mit der Teilnahme an vier Wochenendseminaren im Herbst 2013 verbunden.
Rechte: TSV im 3MV, München
Zusammen mit Paul Maar und Friedrich Schirmer ausgezeichnet mit dem ASSITEJ-Preis „[...] für die langjährige und erfolgreiche Arbeit als Verlegerin von Stücken des KJTs und das Engagement für Texte, die nicht zu den gängigen Bühnenmanuskripten gehören.“ (Laudatio von Prof. Wolfgang Schneider, siehe IXYPSILONZETT 02.2007: Ermutigung, es ihnen nachzutun)
„EUROPEAN COMMISSION, Directorate General X, – Culture – in Brüssel“ (Pilot scheme to provide financial aid for the translation of contemporary literary works)
Marco Baliani: „Kleine Engel“ (Piccoli Angeli)
This scheme has promoted and raised the profile of the profession of literary translator.
Rechte: TSV im 3MV, München
Workshop bei Thomas Hürlimann – Internationales Forum junger Bühnenangehöriger, im Rahmen des Berliner Theatertreffens.
Das Internationale Forum besteht seit 1965. Es ist ein Stipendienprogramm, eine Plattform für globalen Austausch, Initialzündung für Kollaborationen, Allianzen und die Suche nach vielfältigen, lokalen Perspektiven auf unterschiedliche globale Fragen. Hier kommen Künstler:innen aller Kontinente in Berlin zusammen, um gemeinsam zu denken, Verbindungen zu knüpfen und zu feiern, Kunst zu schauen und in Workshops zusammen an unterschiedlichen Fragen zur Zukunft der darstellenden Künste zu arbeiten.
für die Sprachschule „Vittorio Alfieri“ in IT-Florenz, im Rahmen meines Studiums der Italienischen Philologie an der LMU München
Interkulturelle Kompetenz konnte ich als Studentin tatsächlich am besten während dieses Auslandsaufenthaltes erlernen. Sprachkurse an der Universität im Heimatland banden zwar auch oft landeskundliche Aspekte ein. Die notwendigen praktischen Erfahrungen ergaben sich aber nur im Ausland in authentischer Art und Weise. Nur wer den Alltag in einem anderen Land kennengelernt und vor Ort gelebt hat, konnte wirklich mitreden. Insofern stellte diese Sprachreise eine sehr gute Möglichkeit dar, Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben, um spätere berufliche Chancen zu optimieren.
1981: AT-Salzburg, Internationale Sommerakademie
Malerei: Prof. Howard Kanovitz (1929-2009, US-amerikanischer Maler und Grafiker)
1982: IT-Tuscania (Umbrien), Schule des Sehens: Prof. Rudolf Kortokraks (1928-2014, deutscher Maler; Assistent Oskar Kokoschkas)
1984: AT-Salzburg, Internationale Sommerakademie
Fotografie: Verena von Gagern-Steidle (* 1946)
Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg, 1953 von Oskar Kokoschka als „Schule des Sehens“ auf der Festung Hohensalzburg gegründet, ist die älteste ihrer Art in Europa. Gut zwei Drittel der Teilnehmer:innen sind Professionelle (Künstler:innen und Kunststudierende). Alle Teilnehmer:innen durchlaufen ein Bewerbungsverfahren, bei dem die Lehrenden über ihre Aufnahme entscheiden.
Übersetzerin, Autorin, Lektorin
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